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Meinung: Blendend kontrolliert

Es ist relativ schwer, unvoreingenommen über eine Veranstaltung zu schreiben, die von einem Auftritt Konstantin Weckers abgeschlossen wird. Und vermutlich wäre es für das gebeutelte Berlin auch aufbauender gewesen, wenn besser gelaunte Gäste als ausgerechnet die notorisch erregten Internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg in der Stadt tagen würden.

Es ist relativ schwer, unvoreingenommen über eine Veranstaltung zu schreiben, die von einem Auftritt Konstantin Weckers abgeschlossen wird. Und vermutlich wäre es für das gebeutelte Berlin auch aufbauender gewesen, wenn besser gelaunte Gäste als ausgerechnet die notorisch erregten Internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg in der Stadt tagen würden. Da sie nun schon einmal da sind bis zum Sonnabend, soll es gut sein für Berlin; nur hat der Mitbegründer der Vereinigung, HorstEberhard Richter, zur Einführung schon wieder einen dieser Sätze gesagt, die immer so seltsam sperrig im Raum stehen. „Saddam Hussein war so blendend kontrolliert wie sonst kein Diktator auf der Welt“, formulierte er, und das klang ein wenig so, als hätte man dem netten Schnauzbartträger aus Bagdad ruhig noch ein paar Jahre Bewährung einräumen sollen. Am Ende hätte Saddam sich ja eventuell sogar entschuldigt für die vergasten Kurden und die anderen, die die blendenden Kontrollen nicht überlebt haben, nicht wahr? Ach: Es ist die Rechthaberei, die derlei Kongresse so schwer erträglich macht. Herr Wecker, Ihr Einsatz!

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