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Meinung: Bloß nicht zweite Liga

SCHRÖDER IM POLITBAROMETER

Bochum – das waren lange die „Unabsteigbaren“ in der FußballBundesliga. Bis der VfL dann doch abstieg und ein Mythos zertrümmert war. Bochum – das ist auch der Ort des nächsten SPD-Parteitags, der zu den wichtigeren in der weit mehr als 100jährigen Parteigeschichte zählt. Und so ganz allmählich wird die Nervosität der Mannschaft um Gerhard Schröder steigen; die gefühlte Temperatur bemisst sich, zum Beispiel, nach dem jüngsten Politbarometer. Da glauben noch ganze 24 Prozent der SPD-Anhänger, dass ihre Partei dem Kanzler und Vorsitzenden bei seiner Agenda volle Rückendeckung gibt; ein neuer dramatischer Wert, denn im April waren es noch 42 Prozent, die so dachten. Und insgesamt sind es sogar nur noch 15 Prozent aller Befragten, die Schröder von seiner Partei getragen sehen. Ja, genau darum wird es in Bochum gehen: dass der Kanzler zuerst die Seinen überzeugt, ihm mutig zu folgen. Dass er sie überzeugt, dass es keinen anderen Weg geben kann, um den weiteren Abstieg Deutschlands zu verhindern. Zweite Liga? Nein, danke! Dieses Signal muss glaubwürdig sein, denn nur wer von sich selbst und dem, was er tut, überzeugt ist, kann andere überzeugen. Das Gelingen ist entscheidend: für Schröder, die Partei, die nächsten Wahlen. Bleibt ein Zweifel, wird er gar genährt, steht das alles auf dem Spiel: für die SPD ihre Position als Volkspartei und für Deutschland die Rückkehr auf einen vorderen Platz. cas

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