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Briefzusteller Pin vor dem Aus: Der Mindesthohn

Wenn kein Wunder geschieht, dürften die Mitarbeiter des Briefzustellers Pin ein trostloses Weihnachtsfest erleben.

Nachdem Springer kein Geld mehr gibt, zieht nun Pin-Chef Günter Thiel sein vages Angebot zurück, das Unternehmen mit eigenen Mitteln zu übernehmen. Rettungshilfe von den Minderheitsaktionären ist unwahrscheinlich, und die ins Gespräch gebrachten Finanzinvestoren sind nicht in Sicht. Wer ist schuld? Der Mindestlohn, sagt Springer-Chef Mathias Döpfner. Springer war’s, sagt Thiel. Verständlich, dass niemand den Schwarzen Peter haben will. Aber es ist nun einmal so: Das Verlagshaus trägt das unternehmerische Risiko, es hat höher als andere gepokert – und verloren. Selbst ein hoher Mindestlohn werde nicht Pin bremsen, sondern die kleineren Wettbewerber, erklärte Döpfner kürzlich selbstsicher. Das für Springer fremde Briefgeschäft werde eine Säule des Medienkonzerns, die Synergien mit dem klassischen Geschäft größer als das Risiko, eine halbe Milliarde Euro in den Sand zu setzen. Eine gigantische Fehlkalkulation. Den Pin-Beschäftigten bleibt nur die Erkenntnis, dass für sie unter dem Strich nichts übrig bleibt. mot

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