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Meinung: Britisch-französisches Quartett

CAMP DAVID UND HANNOVER

Wie gut, wenn man Freunde hat. Freunde, die bei hartem Meinungsstreit im größeren Kreis das Gemeinsame betonen und einem so helfen, sich von allzu krassen Festlegungen zu befreien. Gerhard Schröder darf sich bei Jacques Chirac bedanken und George W. Bush bei Tony Blair. Denn eine gemeinsame Haltung des Westens in der Irak-Frage erscheint nach den Mini-Gipfeln in Camp David und Hannover plötzlich möglich. Blairs Schulterschluss mit Bush: Saddam ist gefährlich, strebt nach der Atombombe, wir werden nicht tatenlos zusehen. Dafür zieht Blair Bush näher an Europa heran: Nichts ist beschlossen, nichts geschieht ohne Konsultation. So rücken sie elegant ab von Vizepräsident Cheneys extremer Position, Saddams Sturz sei beschlossen – und unerheblich, was die UN und die Verbündeten denken. In Hannover wiederum stellen sich Chirac und Schröder gemeinsam gegen einen militärischen Alleingang der USA. Dafür löst sich der Kanzler von seiner extremen Position: dem Nein, selbst bei UN-Mandat. SPD-Vizefraktionschef Erler darf jetzt sogar sagen, Deutschland werde mitmachen, wenn die UN Waffenkontrollen im Irak mit Gewalt erzwingen wollen. Nebenbei ein kleines Wunder: Eine britisch-französische Arbeitsteilung trägt zur Harmonie im Bündnis bei. cvm

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