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Meinung: Brot und Spiele

Zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika Brot und Spiele gab es schon im altem Rom, um das Volk seine prekäre Lage vergessen zu lassen. Heute ist es ähnlich.

Zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika

Brot und Spiele gab es schon im altem Rom, um das Volk seine prekäre Lage vergessen zu lassen. Heute ist es ähnlich.

Thomas Hansen,

Berlin-Märkisches Viertel

Die Schiedsrichterleistung beim Spiel Deutschland – Serbien war eine Katastrophe, neun Gelbe und eine Gelb-Rote Karte in einem fairen Spiel sprechen für sich. Aber ich hoffe, dass unsere Jungs den Kopf nicht hängen lassen und gegen Ghana den Einzug ins Achtelfinale klarmachen.

Markus Methner, Berlin-Köpenick

Wie einsam müssen sich die Menschen fühlen, wenn sie sich jetzt wieder in Massen zum Public Viewing anlässlich der Fußball-WM einfinden? Allerdings verstehe ich eines nicht, wieso haben eigentlich die gleichen Menschen nicht auch einmal das Bedürfnis gegen Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft zu demonstrieren und zwar in demselben Massenaufgebot wie beim gemeinsamen Fußballerlebnis? Hier versagt scheinbar das Gemeinschaftsgefühl. Und so dürfen wir auch in diesem Zusammenhang die gerade jetzt – kurz vor der Fußball-WM – von der Bundesregierung verabschiedeten rigorosen und ungerechten Sparmaßnahmen nicht als Zufall begreifen. Die Kanzlerin Merkel versteht sich eben auf Massenpsychologie und ein ganzes Volk entgleitet in die Fußballhysterie und setzt den Verstand außer Kraft. Doch nach dem verlorenen Spiel gegen Serbien kann ich ja wieder auf Normalität und Vernunft hoffen.

Thomas Henschke,

Berlin-Waidmannslust

„Tröten mit dicker Jacke / Arnd Zeigler über die dumme Welt des deutschen WM-Fernsehens“ vom 14. Juni

Vielen, vielen Dank, dass sich endlich mal ein Journalist über das Vuvuzela-Gejammer seiner Kollegen aufregt. Ich kann es nicht mehr hören und lesen, wie „Spiegel“, ARD, ZDF und RTL die WM schlechtreden. So ist das halt bei Fußballspielen in Südafrika. Die (meisten) deutschen Fußballmoderatoren sind in ihrem Wunsch nach Uniformität ja schlimmer als die Fifa, die schon krass wenig auf lokale und kulturelle Besonderheiten in den Austragungsländern eingeht. So hat die Fifa erst nach langen und hartnäckigen Protesten Ticketschalter eröffnet, an denen der Durchschnittssüdafrikaner, der eher kein Internet zu Hause und noch viel seltener eine Kreditkarte hat, sich seine Eintrittskarte gegen Bargeld kaufen kann. Die Marke Fussball-WM muss eben überall gleich aussehen.

Auch diese permanente Betonung, wie toll sie es finden, dass die erste Fußball-WM in Afrika stattfindet, geht mir mit der Zeit gehörig auf den Zeiger. Erstens hat Südafrika mit Mali außer der schwarzen Bevölkerung nicht viel gemeinsam und zweitens schürt es extrem den eh schon verbreiteten Eindruck, Afrika sein ein Land.

Joachim Hummel, Berlin-Schöneberg

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