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Meinung: Brüder, zur Sonne, zur Nachhaltigkeit!

Ohne das Wort „sozial“ sähe die Sozialdemokratie etwas merkwürdig aus. Ja, das ist banal – aber längst würde auch der Verzicht auf den Begriff „nachhaltig“ die gesamte sozialdemokratische Programmatik zusammenbrechen und die grüne im Nichts verschwinden lassen; in der Koalitionsvereinbarung kommt das Wort exakt 77 Mal vor.

Ohne das Wort „sozial“ sähe die Sozialdemokratie etwas merkwürdig aus. Ja, das ist banal – aber längst würde auch der Verzicht auf den Begriff „nachhaltig“ die gesamte sozialdemokratische Programmatik zusammenbrechen und die grüne im Nichts verschwinden lassen; in der Koalitionsvereinbarung kommt das Wort exakt 77 Mal vor. Dabei kann niemand präzisieren, was es eigentlich bedeutet, außer, dass wir nicht das tun sollen, was wir eigentlich wollen, sondern das, was jemand höheren Orts, also bei Trittin oder Greenpeace, für korrekt befunden hat. Brüder, zur Sonne, zur Nachhaltigkeit! Das Zauberwort treibt hässliche Windräder und unsinnige Förderanträge, und vermutlich wird längst auch jeder Kassierer eines SPDOrtsverbandes vor der Wahl zu nachhaltiger Kassenführung verdonnert. Insofern ist die drohende Einführung des „Nachhaltigkeitsfaktors“ in der Rentenversicherung ein wirkliches Alarmzeichen. Immerhin liegt seine Bedeutung auf der Hand: Rente gibt es nur noch so viel, wie gerade Kohle da ist, also immer weniger. Der Kanzler möchte das System im Herbst persönlich „nachjustieren“. Diese Aussicht verbreitet schon jetzt nachhaltigen Schrecken.

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