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Meinung: BSE: Der durchsichtige Minister

Jetzt ist alles klar. Glasklar.

Jetzt ist alles klar. Glasklar. Dass noch niemand darauf gekommen ist: Die gläserne Kuh - sie bringt die Lösung! Und die stammt von Landwirtschaftsminister Funke, der nun, nach beunruhigender Tatenlosigkeit, jeden Tag mit neuen Vorschlägen aufwartet. Zuerst der Test an Schafen, danach die gläserne Produktion von Fleisch und Wurst, und dafür soll es dann Fördergelder geben. Gläsern hört sich doch gut an, dann weiß der Verbraucher alles. Was sich gut anhört, soll vor allem tatkräftiges Handeln signalisieren. Und Sicherheit. Genau hier aber liegt das Problem: Dass es Sicherheit zur Zeit nicht gibt. Das merkt jeder Verbraucher, jeder Kunde jeden Tag. Täglich gibt es einen neuen BSE-Fall. Täglich einen neuen Verdacht, wo die Ursache liegen könnte. Und täglich einen neuen Vorschlag, welches Produkt der Esser besser meiden sollte. Das nennt man: Konfusion. Doch während der Minister sich um neue Begriffe sorgt, gesteht sein Staatssekretär sie ein, die Konfusion. Kontrolle ist im Prinzip nicht möglich, sagt er, die Kompetenzen sind zu zersplittert. Was heißt: Der in der vergangenen Woche noch geschmähte EU-Verbraucherkommissar Byrne hat Recht gehabt mit seiner Kritik. Und wenn er Recht hat, wie würde dann eine gläserne Produktion überwacht? Wie würden die verwendeten Materialien überprüft? Die betroffenen Bauern führen doch bereits Musterbetriebe. Anstatt nun weitere Begriffsverwirrung zu stiften, muss ein Konzept her, eines mit abgestimmten Maßnahmen in der Regierung und mit einer Handlungsanleitung. Das hätte längst zu den Aufgaben des Ministers gehört, ganz klar.

mue

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