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Bundespolizei: Geplagt, verunsichert

Vor diesem Innenminister ist keiner mehr sicher. Beim Verfassungsschutz geht mit Behördenchef Heinz Fromm ausgerechnet einer, der vergleichsweise viel Vertrauen erweckte.

Von Matthias Meisner

Vor diesem Innenminister ist keiner mehr sicher. Beim Verfassungsschutz geht mit Behördenchef Heinz Fromm ausgerechnet einer, der vergleichsweise viel Vertrauen erweckte. Der Geheimdienst hat seine Krise noch lange nicht bewältigt, doch CSU-Mann Hans-Peter Friedrich jammert über angeblich ungerechtfertigte Verdächtigungen. Nun macht er mit der Ablösung der Bundespolizei-Spitze wider deren Willen ein neues Fass auf. Ein Ablenkungsmanöver, Überforderung, Stillosigkeit? Wohl eine Mischung aus allem. Fakt ist: Die Lage der Bundespolizei ist nicht gut, Wissenschaftler bestätigen, dass es in der Truppe überdurchschnittlich viele Burn-out-Fälle gibt. Auch die Opposition meint, dass Reformen und eine bessere finanzielle Ausstattung nötig sind. Die personelle Rochade allerdings, die Friedrich jetzt in die Wege leitet, hilft nicht weiter in der Notlage der größten deutschen Polizeibehörde. Dass aus Friedrichs Haus intrigiert wurde, verschärft das Problem. Die Verunsicherung der Bundespolizisten wird zunehmen. Und einer ist vor sich selbst nicht mehr sicher: der Minister. Er ist schlecht gewappnet gegen den Ärger, der ihm nun entgegenschlägt.

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