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CDU-Vorstand: Verschaukelt

Bloß nicht festlegen, lieber alles so hinschaukeln. Als böte diese Art eine echte Lösung: Angela Merkel hat vier Stellvertreter im CDU-Bundesvorsitz, jedenfalls bisher.

Bloß nicht festlegen, lieber alles so hinschaukeln. Als böte diese Art eine echte Lösung: Angela Merkel hat vier Stellvertreter im CDU-Bundesvorsitz, jedenfalls bisher. Nun wird ein Posten frei, es gibt mehrere Anwärter auf die Nachfolge – und darum soll es einen Platz mehr geben, also fünf Stellvertreter. Das ist falsch. Anstatt den Wettbewerb um das Vize-Amt, mindestens auf dem Papier ein Führungsposten, auszurufen und dann den Besten oder die Beste auf dem kommenden Parteitag zu wählen, wird stattdessen im Vorfeld die bequemste Lösung gewählt. Politik ist kein Verein zur Verordnung von Harmonie. Um es vorsichtig auszudrücken. Ja, die Baden-Württemberger sind wichtig in der CDU; und ja, die Rheinland-Pfälzer werden wichtig – aber das allein ist noch kein Grund. Warum einer in die Führung will, was er oder sie da machen will, in der Antwort auf solche Fragen liegen Gründe für einen Führungsanspruch. Ansonsten gewinnen solche Ämter keine Autorität. Zur Demokratie, auch zur innerparteilichen, gehört die Auseinandersetzung. Wer das nicht aushält oder verhindert, verringert den Einfluss einer Parteiführung. Wenn das gewollt sein sollte, umso schlimmer. Irgendwann wird sich dann nämlich selbst in einer entpolitisierten CDU die Mehrheit verschaukelt vorkommen. cas

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