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Meinung: Chaostage in Leipzig

DIE DEUTSCHE OLYMPIABEWERBUNG

In England haben sie Leipzig schon aussortiert. Als vor einigen Tagen die Tageszeitung „The Guardian“ Londons Konkurrenten um die Olympischen Spiele 2012 vorstellte, fehlte der sächsische Bewerber auf der Liste. Kein Wunder, denn der deutsche Kandidat tut alles, um nicht positiv aufzufallen. Seit der Benennung als Bewerberstadt gab es nur Streit: zuerst um die fehlenden Sportstätten, dann um die langen Wege zur Partnerstadt Riesa, danach um zu wenig Hotelbetten. Nun kam noch eine StasiAffäre dazu, ausgerechnet in der Stadt der friedlichen Revolution. Da sah sich sogar Innenminister Schily zum Durchgreifen gezwungen. Er lud die Spitzen der Sportpolitik in seinen Amtssitz ein. Ergebnis: Leipzigs Geschäftsführer Dirk Thärichen, dessen Dienst bei einem Stasi-Wachregiment bekannt geworden war, muss gehen. Ist damit das Problem gelöst? Nein. Denn Leipzig hat ein neues Streitthema: den Nachfolger. Der Kompromisskandidat, Olympiasieger Michael Groß, gab am Dienstag auf. Der Schwimmstar fand keine Mehrheit im Kompetenz-Wirrwarr zwischen der Stadt Leipzig, dem Nationalen Olympischen Komitee und dem Land Sachsen. Nun steht die Bewerbung ohne Repräsentanten da. In London wird das gar nicht auffallen. ide

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