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Das Betten-Hochhaus der Charite in Berlin. Mit Hilfe des Bundes soll das Universitätsklinikum zu ihrem früheren Weltruhm zurückfinden.

© Kai-Uwe Heinrich

Charité: Zu groß, aber nicht groß genug

Seit Jahren gilt die Charité als schwarzes Loch von Berlin. Gerade deshalb ist Annette Schavans Entscheidung mutig - und wegweisend auch für andere Probleme der Forschungspolitik.

Die Charité verschlingt Euros in rauen Mengen – und manchmal in ihren maroden Fahrstühlen auch Patienten. Die Charité ist teuer und unübersichtlich groß. Nach der Wiedervereinigung hatte Berlin plötzlich zwei Uni-Klinika, die heute mühsam auf vier Charité-Standorten abgestimmt werden müssen. Auch kümmert sich die Charité nicht nur um Blinddärme, sondern auch um Forschung. Während die Größe der Charité jeden Finanzsenator erschreckt, sieht Bundesforschungsministerin Annette Schavan in ihr jetzt ein Pfund: Es ist nicht zuletzt die Größe der Charité, die dem Klinikum in der Forschung eine bundesweit herausragende Kraft verleiht.

Schavan will die Charité noch stärker machen, durch eine Ehe mit dem Max-Delbrück-Centrum. Das ist mutig, eben weil die Charité so ist, wie sie ist. Aber Schavan sieht, dass die Charité längst eine nationale Aufgabe wahrnimmt, für die ein Land allein zu schwach ist. Das gilt jedoch auch für andere Einrichtungen in Deutschland, im Grunde für alle Universitäten. Wie der Bund hier langfristig helfen will, ohne willkürlich zu wirken, muss möglichst bald geklärt werden.

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