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China und der Euro: Kein reiner Wohltäter

Auch wenn es wie eine Wohltat aussieht, dass die Chinesen dem verschuldeten Spanien unter die Arme greifen – selbstlos ist die Aktion keinesfalls.

Die Volksrepublik tut das, was jeder vernünftige Anleger tut: Sie verteilt die Risiken in ihrem Portfolio. China hat sich in der Vergangenheit stark an den US-Dollar gebunden. Das ist riskant, besonders, seit die US-Notenbank  die Märkte mit billigem Geld überschwemmt. Es ist also sinnvoll, dass das Land nun bei Rohstoffen – besonders bei Gold – und bei europäischen Staatsanleihen zulangt. Zumal der Rettungsschirm für EU-Schuldenländer den Finanzinvestoren aus China eine gewisse Sicherheit bietet. Die Regierung in Peking weiß, dass es nicht schaden kann, wenn ihre Machtposition in Europa gestärkt wird. Die EU ist der größte Handelspartner der Volksrepublik. Und ein stabiler Euro nützt dem Exportweltmeister China. Würde die europäische Gemeinschaftswährung geschwächt, würden weniger Waren aus China importiert. Die Wettbewerbsfähigkeit der Volksrepublik wäre in Gefahr. China braucht ein starkes Europa und Kapital aus dem Ausland, um vom Schwellenland zur Industrienation zu werden.

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