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Continental: Klein will groß

Der Kleine will den Großen schlucken. Das Vorgehen von Schaeffler provoziert den für seine spröde Sachlichkeit bekannten Conti-Chef zu dünnhäutigen Reaktionen.

Das Sommertheater ist eröffnet. Hauptdarsteller: Schaeffler, ein weithin unbekanntes Unternehmen aus Franken, und Continental, der Dax-Konzern und viertgrößte Autozulieferer der Welt. Der Kleine will den Großen schlucken – und greift zu überraschend weltgewandten Mitteln. Schleichend wie ein Finanzinvestor hat sich Schaeffler eingekauft. Mit Aktienpaketen und weiteren Optionen setzt die Gruppe den umsatzstärkeren Konzern aus Hannover unter Druck, völlig legal. Das Vorgehen provoziert den für seine spröde Sachlichkeit bekannten Conti-Chef zu dünnhäutigen Reaktionen. Er merkt, dass der Konzern Schwächen hat: Er müsste sich nach der Expansion mit sich selbst beschäftigen, und er ist als Dax-Mitglied gezwungen, jeden seiner taktischen Schritte in der Übernahmeschlacht publik zu machen. Schaeffler kann als nichtnotiertes Unternehmen weitgehend im Verborgenen operieren. Über die Erfolgschancen sagt das wenig. Aber es zeigt, wie angreifbar große Börsenfirmen werden, wenn ihre Aktien an Wert verlieren und Akteure auftreten, die man oft nicht auf der Rechnung hat – deutsche Familienunternehmen mit genug Risikokapital. mot

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