zum Hauptinhalt

Meinung: Da hilft keine Retusche

LAFONTAINE CONTRA SCHRÖDER

Jener ehemalige SPDChef, der Amt und Würde wegwarf, um daraufhin dem einen oder anderen als Ungeist zu erscheinen, hat es jetzt wirklich übertrieben. Und zwar, um das gleich zu sagen, in einer Weise, die es eigentlich verbietet, seinen Namen künftig noch zu nennen; die es eigentlich gebietet, ihn als vergessen zu betrachten. Oskar Lafo…, also der hat behauptet, mit ihm werde in der SPD unter Schröder verfahren wie mit Trotzki in Zeiten des Stalinismus, dessen Gesicht wegretuschiert wurde aus Bildern. Das ist ein Vergleich, da bleibt einem die Spucke weg. Wenn dieser eine Parteichef nachträglich hätte rechtfertigen wollen, warum er nicht zur Feier von 140 Jahren Sozialdemokratie eingeladen wird – jetzt hätte er den Grund geliefert. Denn was er sagt, ist unter allen Gesichtspunkten überspannt. Und auch nicht damit zu erklären (oder zu entschuldigen), dass der, von dem wir hier eigentlich nicht reden, von der Ausbildung her Naturwissenschaftler ist. Hat er nicht immer den Eindruck erweckt, der homo politicus schlechthin zu sein? Stalin war ein Diktator, ein Despot, ein Schlächter. Die Zeiten damals waren grausam, bleiern. Der Streit mit Trotzki war es auch. Was ist dagegen eine Nichteinladung? Was eine Meinungsverschiedenheit über die Rente? Deutschland unter Schröder ist nicht die Sowjetunion unter Stalin, das Saarland kein Gulag. Schluss jetzt. Man soll es ja nicht übertreiben. cas

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false