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Meinung: Da tut sich was

Das Wochenende bot eine Sensation. Der mächtigste Mann der Welt, George W.

Das Wochenende bot eine Sensation. Der mächtigste Mann der Welt, George W. Bush, sprach direkt, via „Bild“ und ARD, zum deutschen Volk. So etwas kommt selten vor. Und wie reagierte das Volk? Eher gelangweilt. Aus den fehlenden Fußballkenntnissen des amerikanischen Präsidenten wurde eine Meldung gemacht, aus seinen Fischfangkünsten, über einige Formulierungen belustigte man sich. Die Sensation innerhalb der Sensation ging dabei unter: Im Interview mit Sabine Christiansen deutete Bush an, das Gefangenenlager Guantanamo schließen zu wollen. In den USA ist das aufmerksam registriert worden. Denn im Juni steht dort ein Urteil des Obersten Gerichts zur Frage der Rechtmäßigkeit von Militärtribunalen an. Sollte es im Sinne der US-Regierung positiv ausfallen, so Bush, werde Guantanamo geschlossen. Das wiederum läge ganz auf der Linie des neuen transatlantischen Schmusekurses, den Washington eingeschlagen hat. Guantanamo steht in Europa, wie kaum ein zweites Symbol, für den Werteverlust Amerikas. Nicht zuletzt Angela Merkels Kritik an dem Lager hat das untermauert. Falls Bush sich im Interview nicht verhaspelt hat, dürfen die rund 500 Gefangenen hoffen, zumindest auf ein Verfahren. mal

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