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Daimler: Immer noch mehr

Die PS-Branche macht ihrem Namen alle Ehre: In der deutschen Autoindustrie wird Gas gegeben, hoch geschaltet, überholt… Kein Klischee, das sich nicht fände in den Jubelmeldungen. Daimler-Chef Dieter Zetsche kann sogar „noch mehr“, wie er bei der Präsentation der Quartalsbilanz sagte.

Die PS-Branche macht ihrem Namen alle Ehre: In der deutschen Autoindustrie wird Gas gegeben, hoch geschaltet, überholt… Kein Klischee, das sich nicht fände in den Jubelmeldungen. Daimler-Chef Dieter Zetsche kann sogar „noch mehr“, wie er bei der Präsentation der Quartalsbilanz sagte. Das klingt gut, wenn man die apokalyptischen Gesänge aus der Krise noch im Ohr hat. Abwracken muss heute niemand mehr, es wird produziert, was die Fabriken hergeben. Abstrakt wirken die Risiken, die der gute Kaufmann Zetsche natürlich kennt: Schuldenkrise, Ölpreis, Klimawandel. Das alles findet Erwähnung. Aber unterm Strich zählt, dass Daimler den Rekordgewinn von 8,7 Milliarden Euro 2011 wohl überbieten wird. Große, teure, deutsche Autos sind vor allem im Ausland gefragt. Die Chinesen wollen davon „noch mehr“. Diese automobile Sehnsucht macht Daimler (und andere) reich. Das dicke Polster, das dabei in der Bilanz entsteht, wird der Autobauer brauchen können – wenn China einmal nicht mehr wächst und Benzin unbezahlbar wird. Daimler ist gezwungen, in die Zukunft zu investieren – in kleinere, effizientere Autos. Sonst wird der Konzern bald ausgebremst. mot

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