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Meinung: Dammbruch

Kinder kennen das, wenn sie im Bach Dämme bauen wollen. Eine Zeitlang lässt sich das Wasser aufstauen.

Kinder kennen das, wenn sie im Bach Dämme bauen wollen. Eine Zeitlang lässt sich das Wasser aufstauen. Aber es sucht sich bald Nebenwege, aus diesen Rinnsalen werden kleine Ströme, irgendwann bricht der Damm weg. So geht es der Union mit der Debatte über das schlechte Wahlergebnis. Die Parteiführungen, Kanzlerkandidatin Angela Merkel vorneweg, haben sich im Dammbau versucht. Sie hatten gute Argumente: Schwierige Debatten mitten in Koalitionsverhandlungen schwächen die eigene Position. Aber auf Nebenwegen bricht sich eine wilde UrsachenDebatte nun eigene Bahnen. Das ist für Merkel aber womöglich eine noch gefährlichere Situation als ein offener Disput. Denn im ungesteuerten, halb offenen Streit zwischen – um nur zwei Flügel zu nennen – „Sozialen“, die Morgenluft wittern, und „Reformern“, die in Rechtfertigungszwang geraten, ist zunehmend unklar, wofür eine Unionskanzlerin in den eigenen Reihen volle Rückendeckung hat. Die Junge Union, in Reformfragen auf Merkels Seite, hat den Streit jetzt angefangen. Das ist unangenehm. Aber vielleicht gerade rechtzeitig. bib

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