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Meinung: Das Eigene und das Fremde

„Irrtum als Weg“ vom 2. Dezember Christa Wolf war im Bund Deutscher Mädel nicht nur Führerinnenanwärterin, sondern wie zehntausende andere Mädchen auch Schaftführerin, ein kleines, aber notwendiges Rädchen bei der Formierung der nationalsozialistischen Jugend.

„Irrtum als Weg“ vom 2. Dezember

Christa Wolf war im Bund Deutscher Mädel nicht nur Führerinnenanwärterin, sondern wie zehntausende andere Mädchen auch Schaftführerin, ein kleines, aber notwendiges Rädchen bei der Formierung der nationalsozialistischen Jugend.

Ihre Entscheidung schuldete sich vermutlich auch nicht allein dem „Hang nach Ein- und Unterordnung“, sondern ebenso der Lust, an der Macht teilzuhaben, einer der Gründe für das Schreiben von „Kindheitsmuster“.

Der Satz jedoch: „Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen“ gehört zuerst in den amerikanischen Kulturkreis und geht zurück auf ein Zitat aus „Requiem for a Nun“ von William Faulkner: „The past is never dead. It’s not even past.“ Erst für den zweiten und für die deutsche Nachkriegsgeschichte so charakteristischen Satz „Wir trennen es von uns ab und stellen uns fremd“ kann Christa Wolf Autorschaft beanspruchen.

Dr. Dagmar Reese, Kleinmachnow

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