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Meinung: „Das ist fantastisch!“

Etwas treibt ihn. Ist es Unruhe, Hoffnung, Gestaltungswille?

Etwas treibt ihn. Ist es Unruhe, Hoffnung, Gestaltungswille? Ein gutes Jahrzehnt lang hat James Wolfensohn die Weltbank geleitet. Mit Geschick, Charisma und nie ermüdendem Elan hat er weltweit die Armut bekämpft. Nun ist er 71 Jahre alt. Andere würden sich zurückziehen, er tut es nicht. Am Donnerstag wurde Wolfensohn zum Nahost-Sonderbeauftragten ernannt. Das Mandat dafür hat ihm das so genannte Quartett erteilt – USA, Russland, EU und UN. Zunächst soll er den Rückzug der Israelis aus den Gazastreifen koordinieren. Doch kaum einer glaubt, dass es dabei bleibt. Sollte der Abzug erfolgreich verlaufen, wird sich Wolfensohn wahrscheinlich um den Friedensprozess selbst kümmern. Sein neues Amt sei „sowohl eine fantastische Herausforderung als auch eine Gelegenheit“, sagte er. Als Erstes indes müsse er Israelis und Palästinensern genau zuhören, um zu verstehen, was die Differenzen sind. Die Ernennung des Sonderbeauftragten kommt zur richtigen Zeit. An den Abzug der Israelis aus dem Gazastreifen knüpfen sich hohe Erwartungen. In Israel wird die Siedlerbewegung heftigen Widerstand leisten. Und die Palästinenser müssen lernen, auf einem Stück eigenen Landes Verantwortung zu übernehmen. Es geht nicht nur um Geld und Projekte, sondern um viel Fingerspitzengefühl und Psychologie. Der in Australien geborene Wolfensohn ist wie geschaffen dafür.

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