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Meinung: Das Prinzip Abschreckung

Es ist verständlich, wenn der deutsche Wirtschaftsminister schweres Geschütz auffährt, um deutsche Arbeitsplätze bei Airbus zu retten und die Abwanderung von Hochtechnologie zu verhindern. Dass aber Michael Glos dem Mutterkonzern von Airbus, dem europäischen Gemeinschaftsunternehmen EADS, damit droht, milliardenschwere Rüstungsaufträge zu entziehen, ist der falsche Weg.

Es ist verständlich, wenn der deutsche Wirtschaftsminister schweres Geschütz auffährt, um deutsche Arbeitsplätze bei Airbus zu retten und die Abwanderung von Hochtechnologie zu verhindern. Dass aber Michael Glos dem Mutterkonzern von Airbus, dem europäischen Gemeinschaftsunternehmen EADS, damit droht, milliardenschwere Rüstungsaufträge zu entziehen, ist der falsche Weg. Denkt der Minister daran, beim Eurofighter auszusteigen? Ein Flugzeug, das rund 20 Jahre lang gemeinsam von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien entwickelt wurde und dessen erste Maschinen die Bundeswehr 2004 in Dienst stellte. Denkt Glos an den Eurocopter, das zweitgrößte Geschäftsfeld von EADS? Die Firma entstand 1992 aus der deutschen Messerschmidt-Bölkow-Blohm und der französischen Aérospatiale und beschäftigt in Bayern mehrere hundert Mitarbeiter. Europäische Rüstungsprojekte sind langfristig angelegte Vorhaben. Wie unbeweglich die Politik auf diesem Feld ist, zeigte sich vor kurzem, als Siemens allen Ermittlungen zum Trotz den Zuschlag für das Herkules-Projekt der Bundeswehr bekam. Um die Sprache der Militärs zu benutzen: Abschreckung funktioniert nur, wenn die Drohung glaubwürdig ist. dr

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