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Meinung: Das System stimmt nicht

DIE KRISE DER BAHN

Der Spielraum für Hartmut Mehdorn, den Chef der Deutschen Bahn, wird kleiner. Eigentlich hatte er den Staatskonzern in diesem Jahr fit für die Börse machen wollen. Stattdessen brennt es im Konzern an allen Ecken und Enden: Die Kunden laufen in Scharen davon, das Image des Unternehmens ist schlecht wie nie, die Zahlen sind tief rot. Besserung ist nicht in Sicht. Verantwortlich für die Misere ist in erster Linie das neue Tarifsystem. Statt die Bahn wie erhofft in ein neues Zeitalter zu katapultieren, hat es die Sanierung der ExBehörde um Jahre zurückgeworfen. Deshalb muss der Bahn-Eigentümer Bund in der Aufsichtsratssitzung am Dienstag Mehdorn ein paar deutliche Worte sagen – und auf Änderungen des Preissystems dringen. Ein knappes halbes Jahr nach dessen Start sollte dem Vorstandschef klar sein, dass nur größere Kundennähe, mehr Kulanz und ein einfacheres System die Zukunft des Zukunftsunternehmens Bahn retten können. Hartmut Mehdorn selbst sitzt allein deshalb einigermaßen fest im Sattel, weil die Regierung derzeit nicht auch noch eine Personaldiskussion gebrauchen kann – sie würde ähnlichen Schaden anrichten wie im Fall Ron Sommer, einst Chef der Deutschen Telekom. Den Kunden wäre mit einer Demission Mehdorns auch nicht geholfen, ebenso wenig wie mit der Entlassung zweier Manager aus dem Bahn-Vorstand, über die der Aufsichtsrat heute befinden wird. Zwar sind sie alle die Väter des undurchsichtigen Preissystems. Die Bahnfahrer aber brauchen schnelle Verbesserungen. Und keine Bauernopfer. brö

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