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Meinung: Das Was-wäre-wenn-Buch

Es klingt wahrscheinlich seltsam, wenn hier Osama bin Laden und Wilhelm II. verglichen werden, der islamische Terrorist und der christliche Kaiser.

Es klingt wahrscheinlich seltsam, wenn hier Osama bin Laden und Wilhelm II. verglichen werden, der islamische Terrorist und der christliche Kaiser. Doch der Wahnsinn ihrer Strategien unterscheidet sich nur minimal: Wilhelm ließ, wie wir jetzt der „Zeit“ entnehmen, seinen Tirpitz die Invasion New Yorks planen. Deutsche Landser, die mit aufgepflanztem Seitengewehr, „Hurra!“ und „Zackzack!“ brüllend durch die Wall Street eilen, deutsche Admiräle, die mit ihren Kanonen die Freiheitsstatue versenken und damit auch gleich den verhassten Franzmann treffen – das wäre der Beweis gewesen, dass das christliche Abendland durchaus selbst genügend Wahnsinn aufbieten kann, um jeglichen Angriff anderer Kulturkreise in den Schatten zu stellen. Wer schreibt das Was-wäre-wenn- Buch? Interessant ist, wie es später Hitler ergangen wäre. Hätte er, noch grün im Gesicht vom Kotzen während der Überfahrt, die NSDAAAP ins Leben gebrüllt? Wäre der Krieg gegen Russland auch über Alaska vorangetrieben worden? Später die Luftbrücke – eine innerdeutsche Angelegenheit. Adenauers Globke – Generalgouverneur in Washington. Und in Harlem der Musikantenstadl! Dieses Bild wirkt so erschreckend, dass man geneigt ist, fast ein wenig Verständnis für antiamerikanische Umtriebe … Ach: Es war ja nur eine Idee vom Kaiser.

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