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Meinung: Debatte um Arbeitslose: Drückeberger?

An den Stammtischen der Republik hört man solche Sätze gern und häufig: Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit. Solche Stimmungen bedient der Kanzler, wenn er jetzt fordert, Drückebergern unter den Arbeitslosen solle die Unterstützung gekürzt werden.

An den Stammtischen der Republik hört man solche Sätze gern und häufig: Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit. Solche Stimmungen bedient der Kanzler, wenn er jetzt fordert, Drückebergern unter den Arbeitslosen solle die Unterstützung gekürzt werden. Wenn es so einfach doch wäre. Es mag den einen oder anderen geben, der arbeiten kann, aber nicht will und das soziale Netz als Hängematte missbraucht. Doch solche Fälle sind selten, und bereits heute haben die Arbeitsämter Möglichkeiten, die Betroffenen an die Kandare zu nehmen. Das passiert auch. Sinnvoller wäre es, neben der Suche nach Staatsschmarotzern auch darüber nachzudenken, wie flexiblere Strukturen auf dem Arbeitsmarkt geschaffen werden, die Menschen Arbeit ermöglichen, die arbeiten wollen, aber nicht können. Alleinerziehende mit kleinen Kindern zum Beispiel. Auch darüber hat der Kanzler gesprochen, was der Fairness halber gesagt werden muss. Doch das interessiert die Stammtische nicht so brennend. Die Missbrauchsdebatte ist so alt wie die Statistik über die Arbeitslosigkeit. Die wahren Probleme bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit liegen anderswo. Das sollten wir trotz lauter Debatten um Drückeberger und Faulenzer nicht vergessen.

ca

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