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Denkmal für die Einheit: Wegweiser in die Zukunft

In der jüngeren deutschen Geschichte gibt es kaum erfreuliche Ereignisse, an die durch ein Denkmal zu erinnern wichtig wäre. Unsere Historie der letzten hundert Jahre ist verschattet.

In der jüngeren deutschen Geschichte gibt es kaum erfreuliche Ereignisse, an die durch ein Denkmal zu erinnern wichtig wäre. Unsere Historie der letzten hundert Jahre ist verschattet. Der Toten der Weltkriege und der Vernichtung der europäischen Juden zu gedenken, bleibt fortwährende Verpflichtung. Berlin ist durchzogen von Orten, die mit Tod, Deportation und Völkermord in Verbindung stehen. Auf einen triumphalen Moment aber, auf die Zeitenwende des Jahres 1989, auf den Fall des Eisernen Vorhangs und die friedliche Revolution, auf die wiedergewonnene Einheit Europas und der Nation, weist in Berlin kein Bauwerk, keine Erinnerungstafel, kein Monument hin. Dies zu ändern, regen schon länger überparteiliche, bürgerschaftliche Organisationen an. Das geschieht nun. Union und Sozialdemokraten wollen am 9. November, dem Jahrestag des Mauerfalls, im Bundestag über einen entsprechenden Antrag beschließen. Man kann davon ausgehen, dass auch alle anderen Fraktionen zustimmen werden. Wie das Denkmal dann aussieht, ob es auch den 17. Juni 1953, den Prager Frühling, die Gewerkschaft Solidarnosc und Michail Gorbatschow einbezieht, wird Gegenstand eines künstlerischenWettbwerbs sein. Den Standort zu bestimmen, ist Aufgabe der Abgeordneten. Entscheidend wird sein, dass dieses Denkmal und der Ort, an dem es steht, zwar vergangenes Geschehen reflektieren, aber in die Zukunft weisen. apz

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