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Meinung: Der Andeuter

GEWERKSCHAFTSTAG DER IG METALL

Bloß nicht auffallen! Unter dieses Motto hat Jürgen Peters seine erste programmatische Rede als IGMetall-Chef gestellt. Das ist ihm gelungen. Jede Menge olle Kamellen aus den goldenen 70er Jahren, als noch prächtig umverteilt werden konnte, wenig Originelles und kaum Zukunftsweisendes – Peters hat jedes Risiko vermieden. Vielleicht zu Recht, denn die IG Metall sehnt sich nach Ruhe. Der neue Chef räumt selbst ein, dass die Gewerkschaft im letzten Sommer vom Kurs abgekommen sei. Nach dem verlorenen Arbeitskampf im Osten und dem Machtkampf an der Spitze sind die Metaller angeschlagen. Die neue Führung funktioniert noch nicht richtig. In der Zentrale herrscht das Chaos. Und ein geschlossenes Bild bietet die IG Metall nur bei der Ablehnung der Agenda 2010. Dabei hat Peters ein paar interessante Andeutungen gemacht, etwa wenn er für ein neues Verhältnis von kollektiven Regeln auf der einen und individuellen Rechten auf der anderen Seite plädiert. Was meint er, wenn er von „mehr Demokratie in den Betrieben“ spricht? Mehr Spielraum für die Betriebsparteien bei der Anwendung von Flächentarifen oder die Ausweitung der betrieblichen Mitbestimmung? Jürgen Peters weiß nicht, wohin er die IG Metall führen will. alf

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