zum Hauptinhalt

Meinung: Der Ball liegt im Spielfeld

Ach, wir können ja so gut verstehen, dass die Opposition sich nicht mit eigenen Vorschlägen zur Steuerreform blamieren will. Aber nur abwarten und dagegen sein gilt längst nicht mehr als verantwortungsvolle Politik, und so muss fürs Stillhalten wenigstens eine überzeugende Begründung her.

Ach, wir können ja so gut verstehen, dass die Opposition sich nicht mit eigenen Vorschlägen zur Steuerreform blamieren will. Aber nur abwarten und dagegen sein gilt längst nicht mehr als verantwortungsvolle Politik, und so muss fürs Stillhalten wenigstens eine überzeugende Begründung her. Doch wie sagt die CDUVorsitzende? „Der Ball liegt weiterhin im Spielfeld der Bundesregierung.“ Aha. Liegt. Im Spielfeld. Bei welchem Spiel? Fußball kann es nicht sein, denn dann würde der oppositionelle Sturm den Ball ja nicht dumm rumliegen lassen, sondern ihn der Regierung umgehend reinhauen. Auch Volleyball ist unwahrscheinlich, denn da liegen keine Bälle auf dem Boden herum. Und Wasserball wäre zwar als Bild der Regierungsarbeit angemessen, aber dann hätte Frau Merkel ja zweifellos nicht „liegt“ gesagt, sondern „schwimmt“. Halt: Meinte sie eventuell den Strafraum der Bundesregierung? Das könnte es sein: Die Sturmspitzen der Union stehen unschlüssig um den Elfmeterpunkt herum, der giftige, aber abschlussschwache Stoiber, Seehofer mit seiner Neigung zu Selbsttoren, Merz, der ewig alles über die Latte köpft, Merkel, die erst gucken muss, wo es dem Ball am wenigsten wehtut. Das Runde muss ins Eckige, weiß der Experte, aber das Spiel dauert nur vier Jahre. Dann pfeift der Wähler ab.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false