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Meinung: Der BND-Neubau ist überflüssig

„Spione feiern Richtfest“ von Thomas Loy vom 23. März Eigentlich ist es Anlass zu Trauer und nicht zum Feiern: Trauer ist angesagt, weil ein solcher teurer Neubau nicht nötig gewesen wäre.

„Spione feiern Richtfest“ von Thomas Loy vom 23. März

Eigentlich ist es Anlass zu Trauer und nicht zum Feiern: Trauer ist angesagt, weil ein solcher teurer Neubau nicht nötig gewesen wäre. Der Bund ist in Berlin Großgrundbesitzer und verbraucht mit seinem Immobilienmanagement große Summen, um seine vielen leer stehenden Altbauten instandzuhalten, ob es nun in Kladow die leerstehende ehemalige Zentrale des Deutschen Entwicklungsdienstes oder in Mitte das frühere Gebäude der Gauck-Behörde ist. Beide übrigens vor Jahren von Hauptstadtplanern als Standorte für die Erweiterung des BND in Berlin vorgeschlagen. Denn natürlich verfügt der BND in Berlin-Steglitz längst über eine aufs feinste aus öffentlichen Mitteln teuer modernisierte Kaserne.

Ärgerlich ist der Vorgang, weil mit ihm die einst für die Hauptstadtplanung maßgebliche Richtschnur Altbau geht vor Neubau endgültig beerdigt wird. Als gültige Maxime des damaligen Bundesbauministers und Umzugsbeauftragten Klaus Töpfer galt: Instandhaltung und Modernisierung eines Altbaues geht vor jeden teuren Neubau – einzige Ausnahme: das Bundeskanzleramt, wobei wir inzwischen wissen, dass die Bundesbaugesellschaft ihre Projektsteuerungsaufgabe derart schlecht wahrgenommen hat, dass es jetzt noch unnötig öffentliche Haushaltsmittel verschlingt, um allein den abgenommenen Baupfusch zu beseitigen. Gute Projektsteuerung sieht anders aus!

Kurzum, der Neubau des BND in Berlin ist eigentlich überflüssig und angesichts der bevorstehenden mageren Jahre für den Bundeshaushalt unzeitgemäß!

Jörn Dargel, Potsdam

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