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Onur U., der Hauptverdächtige im Fall Jonny K., hat sich den deutschen Behörden gestellt.

© dpa

Der Fall Jonny K.: Warum Onur U. nach Berlin zurückkam

Wegen der Bluttat am Alexanderplatz wurde in der Türkei seit einigen Tagen wegen Mordes gegen Onur U. ermittelt. Das dürfte seine Rückkehrbereitschaft enorm befeuert haben. Denn hier erwartet ihn nur eine Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Ein Berliner Gericht kann jetzt allen Alexanderplatz-Schlägern gemeinsam den Prozess machen, Onur U. ist zurückgekehrt. Das ist eine gute Nachricht. Die anderen fünf Tatverdächtigen können also nicht bequem alle Schuld auf einen abwesenden Haupttäter schieben. Und genau davor hatte Onur U. Angst; und die Ermittler haben diese Angst offenbar geschürt. Sie wollten den 19-Jährigen mit allen Mitteln in Berlin haben, dazu wurde bekanntlich sogar die Bundeskanzlerin in die Spur geschickt, um diplomatischen Druck auf die Türkei auszuüben.

Und dennoch hat es quälend viele Monate gedauert, bis die Türkei auch nur die simple Frage klärte, ob Onur U. die türkische Staatsangehörigkeit hat. In diesen Monaten haben türkische Politiker zweimal deutsche Behörden zu zügigen Ermittlungen „nach den wahren Ursachen“ aufgefordert, und zwar Stunden nachdem es in Backnang und Köln gebrannt hatte.

Dagegen drangen lange keinerlei Informationen nach Berlin, was die Türkei gegen Onur U. unternehmen will. Dass dort seit einigen Tagen wegen „vorsätzlichen Mordes“ ermittelt wurde, dürfte seine Rückkehrbereitschaft enorm befeuert haben. Denn hier erwartet ihn nur eine Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

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