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Meinung: Der Fall Joseph: Sebnitz und die Folgen

Wenn ein Thema so mit Emotionen aufgeladen ist wie der Fall des kleinen Joseph, dann muss man sich nicht wundern, dass sich alle zu ihm äußern - vor allem jene, die sich ohnedies zu allem äußern. Dann soll man vielleicht auch nicht alle Argumente auf die Goldwaage legen.

Wenn ein Thema so mit Emotionen aufgeladen ist wie der Fall des kleinen Joseph, dann muss man sich nicht wundern, dass sich alle zu ihm äußern - vor allem jene, die sich ohnedies zu allem äußern. Dann soll man vielleicht auch nicht alle Argumente auf die Goldwaage legen. Aber ein bisschen Rationalität sollte schon dabei sein. Was ist etwa davon zu halten, dass auf einmal Gelder kritisiert werden, die im Bundeshaushalt eingesetzt sind, um Projekte gegen Rechtsradikalismus in Ost-Deutschland zu fördern - nur weil sie allein für den Osten gedacht sind? Das laufe, so wird argumentiert - oder unterstellt - darauf hinaus, den Rechtsradikalismus den neuen Ländern anzuhängen, während doch auch der Westen sein rechtsradikales Problem habe. Wie wahr, kann man da nur aufstöhnen. Aber auf der Hand liegt auch, dass der Rechtsradikalismus in den neuen Ländern einerseits auf günstigere Bedingungen stößt und andererseits die Kraft der Gesellschaft, sich mit ihm auseinanderzusetzen, noch immer geringer ist. Die neuen Länder sind also gefährdeter für die dumpfe Verführung. Esist mithin ziemlich abwegig, in der Bereitstellung solcher Mittel eine Diskriminierung, gar, wie CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer, eine "Stigmatisierung" zu sehen. Ganz abgesehen davon, gewinnt das Argument auch dadurch zusätzliche Absurdität, dass die zuständige Ministerin Christine Bergmann ist - eines der wenigen Kabinetts-Mitglieder aus dem Osten. Sie weiss wovon sie redet. Andere scheinen das nicht zu wissen.

Rdh.

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