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Meinung: Der Fremde in meinem Kinderzimmer

Es sind unzählige Erziehungsberater geschrieben worden. Geholfen hat es wenig, weshalb manche Autoren lieber mit ihrem Kühlschrank als den Bälgern reden.

Es sind unzählige Erziehungsberater geschrieben worden. Geholfen hat es wenig, weshalb manche Autoren lieber mit ihrem Kühlschrank als den Bälgern reden. Kein Grund für Kulturpessimismus, wonach alles schlechter wird, besonders die Jugend. Schaut man sich Europas Kriegsbilanz der letzten 200 Jahre an, spricht wenig dafür, dass die Erziehung früher besser war. Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern bleibt ein Mysterium – eingehüllt in ewige Dunkelheit. Die einen verlassen sich da lieber auf den Volksmund, der die Erfahrungen mehrerer Generationen bündelt, die anderen auf die Wissenschaft. Beide liefern genug Munition, um Widersachern – rums! – ihr Weltbild zu durchlöchern. Töchter werden von ihren Müttern aufgeklärt? Nicht doch, heißt es jetzt, Väter sollen mit ihren Söhnen mehr über Sex reden. Geld verdirbt den Charakter? Eine Großstudie der EU belegt: Kinder sind vernünftiger und sparwilliger, je regelmäßiger sie Taschengeld bekommen. Nur, wollen Eltern diese letzten Wahrheiten wissen? Das Verhältnis zu Kindern ist doch am schönsten, wo es geheimnisvoll bleibt. cvm

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