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Meinung: Der gefährliche Teuro

Die harten Worte nutzen nichts. „Gefährlich“ und „brutal“ sei die rasante Aufwertung des Euro, lässt die Europäische Zentralbank Tag für Tag verlauten.

Die harten Worte nutzen nichts. „Gefährlich“ und „brutal“ sei die rasante Aufwertung des Euro, lässt die Europäische Zentralbank Tag für Tag verlauten. Die Notenbank droht also damit, auf den Finanzmärkten einzugreifen, um den Euro billiger zu machen. Die Spekulanten an den Devisenmärkten stört das aber wenig. Sie beeinflussen mit dem Kauf und dem Verkauf von Währungen die Wechselkurse maßgeblich – und haben den Eurokurs am Mittwoch auf die Rekordmarke von 1,30 Dollar getrieben. Weil sie befürchten, dass die neue USRegierung das Staatsdefizit noch weiter in die Höhe treibt. Und weil zugleich das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft zurückgeht. Was heute noch vor allem die Devisenhändler sorgt, könnte bald viele Deutsche umtreiben. Denn der starke Euro wird zur Konjunkturbremse. Noch wächst der Export, aber das Plus ist im September bedrohlich zurückgegangen. Und es sieht nicht danach aus, als sei dies nur ein Ausrutscher. Währungsturbulenzen sind aber das Letzte, was die deutsche Wirtschaft gebrauchen kann. Denn auch nach 15 Monaten Aufschwung bleibt der Export deren einzige Stütze. Ohne die Bestellungen aus dem Ausland herrscht bestenfalls Stagnation. Schon warnen Ökonomen, zwischen Juli und September könnte sich das Wachstum auf nahe null abgeschwächt haben. Wichtig ist jetzt, dass die Binnennachfrage in Schwung kommt – damit der Aufschwung stabiler wird. Dafür dürfen vor allem die Steuern und Abgaben im Jahr 2005 nicht steigen. Diesen Test muss die Regierung aber erst noch bestehen. brö

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