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Meinung: Der Sonnenkönig von Berlin

„Neue Ordnung“ vom 11. Juni Stell dir vor, der Hamburger Olaf Scholz wäre Regierender Bürgermeister in Berlin – womöglich hätte es dann weder einen zerstrittenen Landesverband noch einen neuen, überregional nahezu unbekannten Landesvorsitzenden der Berlin SPD gegeben.

„Neue Ordnung“ vom 11. Juni

Stell dir vor, der Hamburger Olaf Scholz wäre Regierender Bürgermeister in Berlin – womöglich hätte es dann weder einen zerstrittenen Landesverband noch einen neuen, überregional nahezu unbekannten Landesvorsitzenden der Berlin SPD gegeben. Da kiekste, wa? Und das ist auch gut so! Stand der „Mann aus der Provinz“ doch acht Jahre lang festgeschlossen hinter seinem vertrauten Michl’, aus der gemeinsamen Tempelhofer Heimat. Aufrecht und kampfesmutig – vor allem, wenn der Wind von vorn links aus Kreuzberg basisdemokratisch um die Ecke blies! Ergo könnte der einstige Berliner „Vorzeigesozi“ bald nur noch ein „Regierender auf Abruf“ sein. Nur noch eine „lame duck“ als Berliner Regierender? Ich glaub, mich tritt ein Pferd, das geht nun gar nicht – Berlin ist nicht Entenhausen – schon eher „arm aber sexy“! Und dann ist da ja auch noch das „Wowi-Gate“ im BER-Desaster, wo bereits die öffentlich bekannten schwindelerregenden Mehrkosten in Millionenhöhe ein Ende der Dienstfahren für diverse verantwortliche Mandatsträger bedeuten müsste, weit vor 2016!

Bodo Ballermann, Berlin-Marienfelde

Selbstverliebter geht es nicht mehr: Kritik an Wowereit ist gleich Kritik an Berlin, so als hätte er wahrhaftig schon den Bären als Maskottchen der Stadt abgelöst. Das Desaster am Flughafen entschuldigt er mit anderen schiefgelaufenen Großprojekten in der Republik. Den Konzernchef möcht ich sehen, der die eigene Pleite mit der Pleite anderer Unternehmen gleichstellt. Das Beste sind dann die Danksagungen an Arbeiter, Angestellten, Mitarbeitern etc., so als wüsste das nur unser Wowi zu schätzen und andere meckern nur. Der Mann meint, er wäre Sonnenkönig von Berlin, hat aber mit dem echten Louis nur eines, was Leistung angeht, gemein: den Schuldenberg, den er hinterlassen wird!

Markus Meister, Berlin-Mitte

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