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Meinung: Der Vize führt vor

STOIBER GIBT SEEHOFER NACH

Das hätte sich Edmund Stoiber doch eigentlich vorher denken können. Der überaus straffe Sanierungsplan fürs Soziale, mit dem er im Bund Gerhard Schröder treiben wollte, fand gar keinen Gefallen bei seinen Parteifreunden. Denn erst einmal legen nicht wenige Christsoziale Wert auf die Tatsache, dass sie auch genau das sind. Zweitens hat Stoiber als Kanzlerkandidat ja nun gerade die Sozialpolitik gestärkt. Drittens, nicht zu vergessen: Die vergleichsweise größere Härte klingt seltsam bei einem, der sich sonst zu den mitfühlenden Konservativen zählt und ehedem auszog, die Manager das soziale Gewissen zu lehren. Eine Summe von Gründen, warum es kein Wunder ist, dass der CSUChef gegen seinen Vize, gegen den Sozialpolitiker Horst Seehofer, den Kürzeren ziehen musste. Was wiederum zweierlei zeigt: In der CSU wagen sie jetzt gegen Stoiber aufzumucken, da ist ihnen sogar die nahende Wahl egal, und gegen Seehofer geht in der Partei wenig, populär, wie er ist. Man stelle sich vor, Stoiber hätte nicht eingelenkt und Seehofer wäre gegangen, die CSU hätte es den Ministerpräsidenten spüren lassen. Dieses Abrupte, das Stoiber manchmal hat, schwächt ihn und weckt Vorbehalte. Auch bei den Wählern, hundertprozentig. cas

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