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Meinung: Des Schlosses Kern

Gesetzt den Fall, die Union gewinnt – dann muss sie ja schon aus Prinzip irgendwas anders machen. Wie wäre es mit ein paar neuen Atomkraftwerken?

Gesetzt den Fall, die Union gewinnt – dann muss sie ja schon aus Prinzip irgendwas anders machen. Wie wäre es mit ein paar neuen Atomkraftwerken? 70 Stück möchte die „Deutsche Gesellschaft zur Information über Kernenergie“ für diesen Fall alsbald gebaut sehen, ein schöner Fortschritt insgesamt; das Ozonloch dürfte sich schon bei der Ankündigung vor Schreck schließen. Aber wo sollen die Dinger hin? Heut zu Tage kann der dynamische Unternehmer ja nicht mal mehr eine Mobilfunkantenne aufstellen, ohne dass technikfeindliche Anhänger rückwärtsgewandter Ideologien… Wo waren wir gleich stehen geblieben? Beim Platz. 70 Stück – das bedeutet ungefähr je eins pro Million Deutsche, also drei bis vier für Berlin. Nicht einfach! Wälder sind tabu, der Speckgürtel ebenso, wie der Dauerkrach um Schönefeld zeigt. Und leerstehende Bürogebäude lassen sich nicht ohne Weiteres umwidmen, weil sie keinen Platz für Kühltürme und Sicherheitszonen bieten. Ein Kraftwerk könnte auf den Flughafen Tempelhof, eins auf den Flughafen Tegel. Und das Dritte? Da fügt es sich gut, dass gerade mal wieder über die Nutzung des Schlossneubaus diskutiert wird. Rein von der Größe her würde ein AKW gut hinter die historische Fassade passen. So müsste es gelingen, die Berliner zum Strahlen zu bringen, nicht wahr?

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