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Deutsche Bahn: Bahn-Bashing hilft nicht weiter

Auf jahrelange Sparorgien folgte der Chaos-Winter der Bahn. Nun müssen die Politiker Farbe bekennen und dürfen Autos und Flugzeugverkehr nicht mehr vorziehen.

Es kann kein Bahnkunde sagen, er sei nicht gewarnt worden. So oft wie nie zuvor hat die Deutsche Bahn in diesem Winter davon abgeraten, ihre Züge zu benutzen, weil entweder einzelne Strecken in Folge von Schnee und Eis gesperrt waren oder aber das ganze System wie vor Weihnachten heillos überfüllt war.

Das kann natürlich nicht Sinn der Sache sein. Die Eisenbahn soll nach dem Willen von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) das Mobilitätswachstum der Zukunft bewältigen. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass dieser Anspruch und die Wirklichkeit derzeit weit auseinanderklaffen. Nie waren die ICEs so unpünktlich, nie mussten so viele Regionalzüge in der Werkstatt bleiben. Die jahrelangen Sparorgien machen sich nun mit Verzögerung, dafür umso massiver bemerkbar.

Das wird wohl noch Jahre so bleiben, denn selbst wenn man wollte, ließen sich neue Züge und Gleise nicht über Nacht beschaffen. Politiker, die sich Verbesserungen wünschen, müssen nun Farbe bekennen. Und zum Beispiel die Benachteiligung der Bahn gegenüber Auto und Flugzeug abschaffen. Oder die Privatisierung zumindest in der bisher geplanten Form zu den Akten legen. Durch Bahn-Bashing allein kommt kein Zug pünktlicher.

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