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Meinung: Deutsche Leitkultur: Die Nackten und die Deutschen

Wir ahnen ja nicht einmal annähernd, was da alles auf uns zukommt aus dem Ausland. Denn die Leitkultur ist ein scheues Soziotop, das unter fremdem Einfluss ausdörren könnte wie ein entwässertes Hochmoor.

Wir ahnen ja nicht einmal annähernd, was da alles auf uns zukommt aus dem Ausland. Denn die Leitkultur ist ein scheues Soziotop, das unter fremdem Einfluss ausdörren könnte wie ein entwässertes Hochmoor. Dänische Brückenbauer können in diesem Sinne als verträglich gelten, indische Programmierer auch, aber nur, wenn sie nicht anfangen, in christlich determinierten Mobilfunknetzen das Loblied des Hinduismus zu singen. Zigeuner sind ganz schlecht, sofern sie nicht den deutschen Schallplattenpreis gewonnen haben, und Rumänen müssten mindestens die Fähigkeit erkennen lassen, 100 Meter Freistil deutlich unter einer Minute zu schwimmen. Der Prager Karel Gott wiederum wäre fein raus, denn seine Ode auf die Biene Maja darf ja sogar als ein Grundpfeiler der Leitkultur gelten - aber was ist mit der 22-jährigen tschechischen Stripperin, die sich laut Arbeitserlaubnis in Deutschland nicht entblößen durfte? Der Mannheimer Verwaltungsgerichtshof hat ihr das jetzt zugestanden, da der Schwerpunkt der Darbietung auf der tänzerischen Leistung und nicht der Entkleidung liege. Doch gerade dies gibt einen Vorgeschmack auf die drohende Erosion des Leitkulturellen schlechthin: Erst tun alle schön deutsch - und ziehen sich dann skrupellos aus. Ob Friedrich Merz das auch nur ahnt?

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