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Meinung: Deutsche Militärhilfe: Bitte jetzt kein Spott!

Man könnte ja wieder Hohn und Spott ausgießen über Rudolf Scharpings Haupt. Es gebe "nicht einmal den Hauch eines Ansatzes" dafür, dass deutsche Soldaten demnächst in Afghanistan zum Einsatz kommen, verkündet der Verteidigungsminister auf Truppenbesuch im Süddeutschen.

Von Robert Birnbaum

Man könnte ja wieder Hohn und Spott ausgießen über Rudolf Scharpings Haupt. Es gebe "nicht einmal den Hauch eines Ansatzes" dafür, dass deutsche Soldaten demnächst in Afghanistan zum Einsatz kommen, verkündet der Verteidigungsminister auf Truppenbesuch im Süddeutschen. Fast zeitgleich sagt sein Kanzler das Gegenteil: "Schon in Kürze" werde Deutschland sein Versprechen militärischer Solidarität einlösen. Rudi, der Ahnungslose? Scharping war am Montagabend dabei, als Schröder Parteien und Fraktionen unterrichtete. Aber der Minister glaubte gelernt zu haben. Nachdem es ihm alle um die Ohren gehauen hatten, wenn er hochredete, redete er nun lieber runter. War aber schon wieder falsch. Darüber ließe sich, wie gesagt, trefflich spotten. Gäbe es nicht ein ganz leises Gschmäckle. Wenn wir der amtlich verbreiteten Version Glauben schenken wollen, war Schröders Vorstoß eine Reaktion auf Indiskretionen des CSU-Manns Glos. Dann hat man aber offenkundig glatt vergessen, neben dem Kanzler auch den Verteidigungsminister über die neue Kampflage zu unterrichten. Schröder in Darmstadt wusste Bescheid, Scharping in Hammelburg blieb ahnungslos. Das Beste wird wohl sein, er sagt von nun an gar nichts mehr. Denn wer eh kein Glück hat, bei dem kommt meist auch noch Pech dazu.

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