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DFB und Blatter: Halbherzig

Und wieder hat es Joseph Blatter geschafft. Die Aufregung der vergangenen Tage hat er in Luft aufgelöst.

Und wieder hat es Joseph Blatter geschafft. Die Aufregung der vergangenen Tage hat er in Luft aufgelöst. Obwohl inzwischen auch der Internationale Fußball-Verband Fifa die Korruption der eigenen Funktionäre nicht mehr leugnet, redet sein Präsident das Unrecht klitzeklein und regiert den Weltfußball weiter von seinem Grünen Hügel aus. Dumm sehen nun vor allem die Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aus. Denn erst hatte Blatter geraunt, sie hätten sich ihre WM 2006 gekauft, um dann zu erklären, es sei doch nicht so gemeint gewesen. Eine ganze Funktionärsriege hat sich von Blatter vorführen lassen, anstatt mit ihm eine Debatte auszutragen, was denn an seinen Vorwürfen dran und wie weit es mit seinem Rechtsverständnis her ist. Wenn der DFB Beweise für eine durch und durch lautere WM-Bewerbung hatte, so hat er sie ohne Not in der Tasche stecken lassen. Nur Reinhard Rauball, Präsident der Deutschen Fußball-Liga, zeigte Mut zur Offensive und forderte Blatter zum Rücktritt auf. Es stimmt schon, mit einem Misstrauensvotum gegen Blatter stünde der DFB auf verlorenem Posten. Denn er fände keine Mehrheit unter den anderen Verbänden. Doch er hätte wenigstens die Aufklärung vorantreiben können. Mit einem solchen Auftritt aber gewinnt der DFB auf internationaler Bühne weder ein Spiel noch einen Fairnesspreis. teu

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