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Die Ära Sarkozy: Neuer Rahmen

Hinter jedem noch so kleinen Provinzbeamten in Frankreich hängt ein gerahmtes Bild des Präsidenten. Mitterrand hatte sich in einer Bibliothek ablichten lassen, Chirac vor einem Schloss.

Hinter jedem noch so kleinen Provinzbeamten in Frankreich hängt ein gerahmtes Bild des Präsidenten. Mitterrand hatte sich in einer Bibliothek ablichten lassen, Chirac vor einem Schloss. An dem Bild von Nicolas Sarkozy wird gerade gearbeitet, der Hintergrund seiner Politik ist noch nicht zu erkennen. Auch wenn er bei den Parlamentswahlen nicht den erwarteten Triumph erleben durfte: Sein politischer Spielraum bleibt enorm, und Sarkozy ist offenbar bereit, diesen zu nutzen. Das wird nicht nur Frankreich, sondern bald auch der Rest Europas zu spüren bekommen. Sarkozy wird Frankreich aus seiner außenpolitischen Lähmung herausführen. Mit ihm wird es zum Beispiel eine weitere Annäherung zwischen EU und der Türkei nicht geben. Derzeit zeigt sich der neue Präsident als pragmatischer Zuarbeiter der deutschen Kanzlerin bei ihren Gipfelkämpfen. Doch den Franzosen hatte er im Wahlkampf „une Europe à la française“ versprochen. Dieses Versprechen hatte schon sein Vorgänger nicht halten können und damit zur Abkehr der Franzosen von Europa beigetragen. Sarkozy sollte solche Erwartungen lieber nicht wecken. mos

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