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Meinung: Die CDU regiert Hamburg: Nur der Traum war süß

Hamburgs CDU hat 44 Jahre von der Macht geträumt. Viele in der Partei hatten die Hoffnung fast aufgegeben, dass es gelingen könnte, die Sozialdemokraten aus dem Senat zu vertreiben.

Hamburgs CDU hat 44 Jahre von der Macht geträumt. Viele in der Partei hatten die Hoffnung fast aufgegeben, dass es gelingen könnte, die Sozialdemokraten aus dem Senat zu vertreiben. Jetzt ist Ole von Beust Erster Bürgermeister. Nicht durch eigene Kraft, sondern mit Hilfe von Richter Ronald Schill. Er hat die Prozente herbeigeschafft, die der CDU wohl noch in acht oder zwölf Jahren gefehlt hätten. Mit Hamburg als letzter sicherer Großstadtbastion der SPD ist es jetzt vorbei. Aber hoffnungslos ist ihre Lage nicht. Schill hat in den vergangenen Wochen Kreide gegessen, seine Ausfälle gegen Andersdenkende weitgehend eingestellt und gelernt, allen ein freundliches Lächeln zu schenken. Doch das wird kaum so bleiben. Schill möchte bundespolitisch expandieren. Hamburg zeigt, dass er seine Wähler vor allem auf Kosten der CDU findet. Ole von Beust gibt sich zuversichtlich, Schill werde in nächster Zeit mit den heimischen Belangen voll beschäftigt sein. Wenn er sich da mal nicht irrt. Wahrscheinlicher ist, dass der in die Politik gewechselte Richter die Zähne zeigt. Und das nicht nur beim gemeinsamen Lächeln mit dem Bürgermeister. Und wie sicher kann sich Ole von Beust der Liberalen sein, die sich in Berlin gerade auf den Weg an die Seite der Sozialdemokraten gemacht haben? Zwei Stimmen aus der Koalition fehlten Beust bei seiner Wahl. Der Traum von der Macht war süß. Sie zu behalten, wird hart.

Pl

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