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Meinung: Die Fragezeichen-Mission

Als kleine Panne, die bald behoben sein wird: So stellt die Bundesregierung das Jo-Jo-Spiel um den Einsatz der Marine vor der Küste des Libanon dar. In Wirklichkeit ist es ein Menetekel.

Als kleine Panne, die bald behoben sein wird: So stellt die Bundesregierung das Jo-Jo-Spiel um den Einsatz der Marine vor der Küste des Libanon dar. In Wirklichkeit ist es ein Menetekel. Denn es stimmt fast nichts an dieser Mission. Aus ihrer Grundlage, der UN-Resolution 1701, lässt sich kein klarer Auftrag ableiten. Klar ist nur, was nicht geplant ist – ein Zurückdrängen der Hisbollah-Miliz. „Die Soldaten gehen da nicht rein, um die Hisbollah zu entwaffnen“, sagt UN-Generalsekretär Kofi Annan. Ebenso eindeutig haben sich in dieser Frage die Hisbollah selbst und die libanesische Regierung erklärt. Berücksichtigt wird von den UN außerdem der Einspruch der Syrer gegen eine Bewachung ihrer Grenze zum Libanon. Über die läuft der Waffenschmuggel. Womöglich also dringen die schiitischen Milizionäre erneut mit ihren Raketen gen Israel vor, bloß dass sie diesmal keine Angst vor Vergeltung haben müssten. Flugs wäre dann aus der UN-Truppe eine Hisbollah-Schutzarmee geworden. Ausgeschlossen ist das keineswegs. Angesichts solcher Szenarien ist es vollkommen nebensächlich, ob die offizielle Anforderung aus Beirut morgen oder übermorgen eingeht. mal

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