zum Hauptinhalt

Die Linke...: ...und der Fall der Mauer

Vielen in der Linkspartei geht es nicht um klammheimliche Integration, wie Matthias Platzeck meint, sondern um selbstbewusste Definition – und zwar der Geschichte. Dem 4.

Vielen in der Linkspartei geht es nicht um klammheimliche Integration, wie Matthias Platzeck meint, sondern um selbstbewusste Definition – und zwar der Geschichte. Dem 4. November kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. An diesem Tag zog das öffentliche Massenmisstrauen dem DDR-Regime den Boden unter der Mauer weg, aber zugleich wurde der Grundstein gelegt zur linken Legende vom Ende. Am liebsten hätten sie’s heute so, dass ihre Vorgänger nicht nur die freiwillige Diktatur der guten Dinge geleitet haben, sondern auch die Revolution gegen sich selbst anzettelten. Dazu passt dann auch der Kongress der Linkspartei zu jenem Tag, als die SED-Redner Gysi, Wolf und Schabowski das Volk zum Aufstand gegen das Politbüro geführt haben. Aber haben sie wirklich? Gysi lobte damals Krenz, der, weil er am 9. Oktober die Leipziger Demonstranten nicht chinesisch niedermetzeln ließ, „einen Beitrag zur Rettung dieses Landes geleistet“ habe. „Das wiegt für mich schwerer als die früheren Worte, und deshalb verdient er doch eine Chance und das Maß an Vertrauen, das zur Ausübung seiner Funktion benötigt wird.“ Gysi musste auf dem Kongress zugestehen, dass er diese seine Worte verdrängt hatte. So hat sich die Veranstaltung wenigstens für einen gelohnt. lom

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false