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Meinung: Die Macht liegt im Ungefähren

NORDKOREAS DROHUNG MIT DER BOMBE

Nachrichten aus Nordkorea sind mit Vorsicht zu genießen. Hat es die Bombe? Das Regime hat viel Widersprüchliches verlautbart. Was wurde diesmal in Peking gesagt? Drei mögliche Szenarien. Die USDelegation könnte die Nordkoreaner falsch verstanden haben, vielleicht mit Absicht. Pjöngjangs Kadern fehlt internationale Erfahrung, sie sind eine drastische Militärsprache gewohnt, in die man einiges hineininterpretieren kann. Präsident Bush wäre nicht traurig, wenn das Regime stürzte. Mit dem vermeintlichen Atomgeständnis könnte er Japan, Südkorea und China zu einem härteren Kurs oder gar Sanktionen gegen Nordkorea bewegen. Oder Pjöngjang droht, zweitens, mit Atombomben, die es nicht hat – um die USA von einem Militärschlag abzuhalten. Das hieße, Nordkorea hat die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung aufgegeben. Das dritte und schlimmste Szenario: Pjöngjang verfügt über Atomwaffen und meint die Drohung ernst. Die Folgen für die Sicherheitslage in Asien wären dramatisch. Japan und Südkorea müssten aufrüsten, was wiederum Peking beunruhigt. Ein gefährliches Wettrüsten käme in Gang. Nordkorea hat es in der Hand, durch internationale Inspektionen zu beweisen, dass es keine Bedrohung für seine Nachbarn darstellt. maa

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