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Die Marke FDP: Über Bord damit

Sage niemand, die FDP bleibe sich nicht treu. Mühelos gelingt es ihr, am ersten Tag nach dem großen Ämtertausch ihr Profil als verwirrte Versammlung freier Demokraten zu schärfen.

Und es ist gut so. Rücksicht nehmen auf verständnisvolle Wähler muss niemand; es sind keine mehr da. Falls die Funktionäre auf dem Weg nach Rostock zum Parteitag Rast machen, werden sie nichts anderes hören. Die Regierungspartei FDP hat ihr eigenes Wohlergehen schamlos vor die Interessen des Landes gestellt. Der „mitfühlende Liberalismus“, mit dem die junge Führungsriege ihre beschädigte Marke aufpeppen will, ist deshalb ein Marketingflop: Produkt und Werbeversprechen passen nicht zusammen. Der auf den Posten des Fraktionsvorsitzenden versetzte Rainer Brüderle propagiert folgerichtig die Rückkehr zum Markenkern: Steuersenkung. Und Martin Lindner, einer der Stellvertreter Brüderles, fordert ebenso folgerichtig den vollständigen Rückzug desjenigen, der jahrelang meinte, auf dem Narrenschiff, das da dampft und segelt, hätte er die Sache geregelt, der heute aber mit seinem Ballast den ganzen Kahn zu versenken droht: Westerwelle. Brüderle und Lindner haben recht: Die FDP kann überleben – klein, aber klar.

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