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Meinung: Die Meisterin

„Endlich Visionen“ vom 11. Oktober Wer nach Visionen für die Zukunft sucht, sollte nicht ins Kabarett gehen.

„Endlich Visionen“ vom 11. Oktober

Wer nach Visionen für die Zukunft sucht, sollte nicht ins Kabarett gehen. Er wird wie die Autorin enttäuscht werden. Kabarettisten gaukeln den Menschen keine positiven Zukunftsprognosen vor, das überlassen sie Politikern; sie sehen ihre Aufgabe darin, deren Reden und Handeln bzw. Nichthandeln mit Witz und Ironie aufs Korn zu nehmen. Die „Distel“ beweist zum 60-Jährigen, dass sie hierin Meisterin ist. Mit Sketchen über Drohnen, Wohnungsnot und Überwachung begeistert sie die Zuschauer. Dass die darüber lachen, ist für die Autorin der „deutschen Schicksalsergebenheit“ zuzurechnen. Damit beleidigt sie das Publikum. Köstlich der Sketch am Ende der Vorstellung: Günther Jauch an Krücken interviewt Angela Merkel im Seniorenheim. Als sich Jauch bedankt, antwortet sie: Ich danke Ihnen, Herr Bundespräsident.

Ilse Drews, Berlin-Schöneberg

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