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Die Mittelmeerunion: Sarkozys Triumph

Nicolas Sarkozy ist bei der Konferenz der 27 EU-Mitglieder mit 17 arabischen und afrikanischen Repräsentanten etwas für unmöglich Gehaltenes gelungen. Weicht die Skepsis nun der Hoffnung?

Niemand weiß, ob die Gründung der „Union für das Mittelmeer“ sich einmal als völliger Fehlschlag oder als Beginn eines intensiven Miteinanders der Anrainer erweisen wird. Das spielt jetzt auch keine Rolle. Dem wegen seines Engagements für den mediterranen Pakt oft belächelten Nicolas Sarkozy ist bei der Konferenz der 27 EU-Mitglieder mit 17 arabischen und afrikanischen Repräsentanten und der von diesen akzeptierten Teilnahme des israelischen Ministerpräsidenten etwas für unmöglich Gehaltenes gelungen. Frankreich war wegen seines politischen und wirtschaftlichen Gewichts und seines langen – durchaus verschatteten – Engagements in Nordafrika der geborene Gastgeber. Hinter den Dialog von Paris, hinter den gemeinsamen Willen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse an dieser von vielen als Bruchlinie empfundenen Grenze zwischen den Kulturen und Traditionen wird man nicht mehr zurückfallen können. Dass Syrien sich erstmals zur staatlichen Anerkennung Libanons bereitfand, dass Ehud Olmert mit Mahmud Abbas geradezu vertraut sprach, erweckt große Hoffnungen in einer sonst von tiefer Skepsis erfüllten Weltregion. apz

Gerd Appenzeller

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