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Meinung: Die Schnapsidee

„BVG rät Fahrgästen zum Fußmarsch“ vom 26. Juni Und noch ein Bauskandal der besonderen Berliner Art, nur nicht völlig überraschend: Der Verkehrs-GAU aufgrund einer Großbaustelle mitten in Mitte, in Berlins „guter Stube“, war die Schnapsidee der U-5-Verlängerung, Unter den Linden verlaufend.

„BVG rät Fahrgästen zum Fußmarsch“

vom 26. Juni

Und noch ein Bauskandal der besonderen Berliner Art, nur nicht völlig überraschend: Der Verkehrs-GAU aufgrund einer Großbaustelle mitten in Mitte, in Berlins „guter Stube“, war die Schnapsidee der U-5-Verlängerung, Unter den Linden verlaufend. Doch scheinen sich Stadt- und Verkehrsplaner keine Gedanken darüber gemacht zu haben, ob Aufwand, Ärger und Kosten in einem halbwegs vertretbaren Verhältnis zum Nutzen stehen würden. Nicht nur die Interessengemeinschaft Friedrichstraße hat lange vor Baubeginn davor gewarnt, doch das Totschlagargument des Senats lautete, es müsse gebaut werden, da der Bund dafür zahle und die Mittel bereits im Haushalt bereitgestellt seien. So gehen Politik und Planung bei uns Hand in Hand!

Nun wurden oberirdisch die Linden umgelegt, damit unterirdisch eine U-

Bahn-Strecke gebaut werden kann, die alles andere als dringend gebraucht wird. Dafür wird Berlins Flaniermeile erneut auf Jahre verunstaltet, die wichtige Nord-Süd-Linie U 6 muss für – vorerst – 16 Monate zerstückelt werden, erhält aber offenbar einen zusätzlichen Kreuzungsbahnhof (anstatt den Bahnhof Französische Straße um ein paar Meter nach Norden zu verlegen), und deshalb werden für lange Zeit Millionen Verkehrsteilnehmer zu Verkehrsbehinderten.

Darauf, dass und in welchem Umfang bei alledem die veranschlagte Bauzeit ebenso wie die Kosten überschritten werden, darf ab sofort gewettet werden.

Dr. Michael Jenne, Berlin-Wannsee

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