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Meinung: Die schützende Hand

„Die verlorenen Kinder“ vom 10. Dezember Ergänzen möchte ich den Fund eines Religionskurses, der die Geschichte der Königin-Luise-Stiftung in der NS- Zeit erforschte.

„Die verlorenen Kinder“ vom 10. Dezember

Ergänzen möchte ich den Fund eines Religionskurses, der die Geschichte der Königin-Luise-Stiftung in der NS- Zeit erforschte. Die Schulleiterin, Frau von Bredow, war seit 1934 zugleich Mitglied der NSDAP und der dem NS-Staat gegenüber kritischen „Bekennenden Kirche“. Ihr Verhalten gegenüber jüdischen Schülerinnen zeigt sich in folgendem Abschnitt der Schülerrecherche: „Die Zusammensetzung der Schülerschaft zeigt folgendes Bild: Einerseits waren Töchter der Minister v. Tschammer-Osten, v. Ribbentrop und Graf Schwerin-Krosigk sowie anderer Nazigrößen Schülerinnen der Stiftung, andererseits hielt Frau von Bredow ihre schützende Hand über Kinder vom Regime verfolgter Menschen. Die Tochter des Dahlemer Pfarrers Martin Niemöller, der als ,persönlicher Gefangener Hitlers’ jahrelang interniert war, bezeugt in ihren Erinnerungen einer ehemaligen Stiftsschülerin diese Haltung. Bis 1941 tauchen in den von der Direktorin angefertigten jährlichen Statistiken noch regelmäßig jüdisch-mischblütige Kinder auf.“ (Jubiläumsschrift der Königin-Luise-Stiftung 2012).

Es ist gut, dass Schüler in unterschiedlichen Schulen Nachforschungen über die Rolle ihrer Schule in der NS-Zeit betreiben und dass sie das veröffentlichten.

Dr. Heinrich Frickel, ehemaliger

Schulleiter der Königin-Luise-Stiftung

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