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Meinung: Die SPD und die Generationen: Vorsicht, die Hessen kommen

Von der CDU lernen, heißt siegen lernen - in zweifacher Hinsicht, negativ und positiv. Einmal, weil an ihr zu studieren ist, was man aufgrund guter demokratischer Gepflogenheit besser lässt.

Von der CDU lernen, heißt siegen lernen - in zweifacher Hinsicht, negativ und positiv. Einmal, weil an ihr zu studieren ist, was man aufgrund guter demokratischer Gepflogenheit besser lässt. Zum Beispiel eine Kampagne mit dem Thema Nationalstolz, die der äußersten Rechten Auftrieb gibt. Die Kampagne ist nämlich nicht nur einfach unfein - sie bedroht auch die Statik der Republik. Zum anderen macht die CDU aber in ihren lichten Momenten richtig gute Nachwuchsplanung. Wenn jetzt auch natürlich gezwungenermaßen, weil die Generation Schäuble an der Spitze ihr schon abhanden gekommen ist. In der Generation 40 ist die Union jetzt sehr stark vertreten, in Exekutive und Legislative. Dazu die Generation der 30er, also die aufstrebene "Junge Gruppe". Und die SPD? Gerhard Schröder als Parteichef hat hier schon das richtige Gespür: Er muss im Gegenzug die Jüngeren fördern, weil seine Partei auch langfristig beim Personal konkurrenzfähig sein muss. Ute Vogt als Spitzenkandidatin in Baden-Württemberg ist da ein Indiz, Hans-Martin Bury im Kanzleramt ein anderes. Auch ein Mittzwanziger als Unterbezirksvorsitzender darf ruhig mal sein. So weit so gut - nur ausgerechnet in Hessen scheint das noch nicht verstanden worden zu sein. Ausgerechnet dort, wo Roland Koch regiert, der Teflonmann, an dem keine Affäre hängen bleibt. Koch, der erst Anfang 40 ist. Gegen ihn soll ein Mittfünfziger antreten. Das ist nicht langfristig gedacht. Denn Koch könnte noch gefährlich werden: als Kanzlerkandidat 2006. Vielleicht sollten die Genossen in Hessen mal den Kanzler fragen, was der davon hält.

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