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Die UN und der Iran: Schnecke gegen Bombe

Wladimir Putin hat mit seinem trickreichen Angebot einer Beteiligung an der amerikanischen Raketenabwehr gezeigt, dass Moskau und Washington wenigstens dieselbe Gefahreneinschätzung teilen. Die Bedrohung, die vor allem vom Iran ausgeht, ist auch kaum zu übersehen.

Wladimir Putin hat mit seinem trickreichen Angebot einer Beteiligung an der amerikanischen Raketenabwehr gezeigt, dass Moskau und Washington wenigstens dieselbe Gefahreneinschätzung teilen. Die Bedrohung, die vor allem vom Iran ausgeht, ist auch kaum zu übersehen. Mohammed al Baradei, der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, hat nun darauf hingewiesen, dass Iran die Urananreicherung bald im industriellen Maßstab betreiben wird und seine Kapazitäten gar verachtfacht hat. Im Vergleich dazu mutet das diplomatische Vorgehen wie eine Schnecke an. Gestern etwa scheiterte erneut ein Atomgespräch zwischen der EU und Iran. Mit ihrem Atomprogramm sind die Mullahswieder einen Schritt voraus. Die hat sich bisher nicht einmal zu wirklich schmerzhaften Sanktionen gegen Teheran entschließen können. Dabei weiß jeder, dass selbst die ihre volle Wirkung erst mit beträchtlicher zeitlicher Verzögerung entfalten würden. Der Welttanker namens UN-Sicherheitsrat fährt weiter mit gedrosselter Geschwindigkeit in eine erwartbare Katastrophe. Und am Ende werden sich alle wundern, wenn etwa die Israelis ihr Schicksal lieber in die eigene Hand nehmen wollen. clw

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